Aus Anlass des 90. Geburtstags des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg empfing der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, die Internationale Raoul-Wallenberg-Stiftung (IRWS) im Sitz der UNO in New York.
Während des Treffens präsentierte der Gründer der IRWS, Baruch Tenembaum eine Gedenkmedaille, die speziell für dieses Jubiläum in Auftrag gegeben wurde. Auch Nane Annan, die Ehefrau des Generalsekretärs und Nichte Raoul Wallenbergs nahm an der Veranstaltung teil.
Es ist bereits das dritte Treffen Annans mit dieser international tätigen Nicht-Regierungsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch Bildungsprogramme das Beispiel Raoul Wallenbergs und vieler anderer Menschen, die sich mit Mut und Solidarität für ihre Nächsten eingesetzt haben, bekannt zu machen und die Werte, die im Handeln dieser Menschen zum Ausdruck kommen, zu verbreiten und zu fördern. Raoul Wallenberg hat während seiner sechsmonatigen Rettungsaktion zwischen 1944 und 1945 in Budapest an die hunderttausend Personen, in ihrer Mehrheit Juden, vor der Deportation durch die Nazis gerettet und wurde am 17. Januar 1945 vom sowjetischen Heer verschleppt. Sein weiteres Schicksal ist bis heute unbekannt.
Bei der Präsentation der Gedenkmedaille sagte Tenembaum: „Eine der Personen, die von Raoul Wallenberg gerettet wurden, hat es auf den Punkt gebracht, als er sagte: ‚Raoul hat die Leben von hunderttausend Menschen gerettet, aber paradoxerweise konnten diese Hunderttausend für ihn nichts tun.’ Deswegen möchte die Raoul Wallenberg-Stiftung 100.000 Personen auf der ganzen Welt mobilisieren, um herauszufinden, was wirklich mit Wallenberg geschehen ist, diesem Menschen, der immer noch lebendig ist und es auch weiter sein wird.”
Tenembaum hob hervor, dass die IRWS sich verpflichtet hat, den Bildungsauftrag fortzuführen, den sie in der ganzen Welt wahrnimmt und damit das Vermächtnis eines der echten Helden unserer Zeit an die kommenden Generationen weiter zu geben. Die IRWS wird von über 50 Staatschefs, Nobelpreisträgern und Intellektuellen aus der ganzen Welt unterstützt. Unter den Ehrenmitgliedern befindet sich auch der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die Stiftung hat Dependancen in New York, Jerusalem und Buenos Aires.
Seit dem Treffen von Baruch Tenembaum mit dem Bundespräsidenten Johannes Rau im März 2001 hat die Stiftung ihre Aktivitäten auch in Deutschland ausgedehnt. Hervorzuheben ist hier vor allem ein gemeinsames Projekt mit dem Zentrum für Antisemitimusforschung der Technischen Universität Berlin über die Rettung von Juden in Deutschland während des Nationalsozialismus.